Spiegelbild: Wie gerecht ist dein Leben?

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Spiegelbild: Wie gerecht ist dein Leben?

by Mario Kunze

Spieglein, Spieglein an der Wand …
Stell dir vor, du stehst vor einem Spiegel, der dein Leben reflektiert. Wenn du hineinschaust, kannst du alle Details deines Lebens sehen. Je genauer du hinschaust, desto schärfer wird das Bild. Du entscheidest dich, darauf zu achten, wie gerecht dein Leben ist und der Spiegel zeigt es dir!

Du siehst gut aus!
Auf den ersten Blick scheint der Spiegel eine positive Version von dir zu zeigen. Dein Leben schaut gar nicht so schlecht aus. Du bist ein normaler Bürger deines Landes, der Beziehungen schätzt und sich sogar ehrenamtlich engagiert. Du wirst selten laut und bist ein recht friedfertiger Mensch.

Nur nicht so genau hinsehen …
Doch beim näheren Hinsehen offenbart der Spiegel einige Makel. Du bist nicht immer zu 100% ehrlich gewesen, du hast Menschen verletzt, die dir besonders nahestanden und bist manchmal einfach faul.

Dein Konsum
Auch dein Konsum ist nicht unproblematisch. Quasi jedes Stück Kleidung und jedes Nahrungsmittel verursacht irgendwo auf der Welt ein Problem – seien es die Produktionsbedingungen, die Umweltauswirkungen oder schlicht die Folgen für deinen Körper. Du kaufst viele Dinge, die du eigentlich nicht brauchst und unternimmst Reisen, um andere Länder und Kulturen kennenzulernen, die aber Massentourismus und Umweltschäden fördern.

Dein Wohnen und deine Mobilität
Deine Mülltrennung könnte besser sein und das Energiesparen auch. Beim Duschen verbrauchst du mehr Wasser als nötig. Du pendelst mit dem Auto zur Hochschule, obwohl du vor Ort ein günstiges Wohnheimzimmer mieten könntest. Und überhaupt könntest du öfter das Fahrrad oder den ÖPNV nutzen oder zumindest über die Mitfahrzentrale deine Fahrten teilen.

Dein Einsatz für andere
Dein Engagement für eine gerechtere Welt ist auch ausbaufähig. Du hast keine Lust, auf entsprechende Demonstrationen zu gehen und die wirklich hilfsbedürftigen Menschen in deinem Umfeld empfindest du als anstrengend. Der Wunsch von Eltern und Großeltern nach regelmäßigem Kontakt kommst du nur selten nach. Immerhin machst du beim Foodsharing mit, aber behältst das meiste für dich, anstatt es an andere abzugeben.

Deine Pläne
Deine Zukunftspläne sind sehr auf dich fokussiert. Es geht mehr darum, wie du gut durch diese Welt kommst und weniger um andere. Dein Studienabschluss, deine berufliche Laufbahn, deine Familie und dein Haus. Sehr viel kannst du daher auch nicht abgeben, sonst kannst du dir deine Träume nicht finanzieren.

Kein Mensch schafft es!
Auf den ersten Blick leben viele Menschen, so vermutlich auch du, ein einigermaßen anständiges Leben. Doch je weiter man in ein Leben hineinzoomt, desto schlechter sieht es aus. Auf den zweiten oder dritten Blick wird deutlich, dass es unmöglich ist, ein völlig gerechtes Leben zu führen. Nahezu alle Lebensbezüge bringen uns auf irgendeiner Ebene mit der Ungerechtigkeit zusammen.

Nur Gott ist gerecht!
Aus biblischer Sicht gibt es nur eine wirkliche Instanz für Gerechtigkeit und das ist Gott selbst. Er verkörpert sie und alles, was er tut, ist gerecht. Deshalb gibt es bei ihm auch keine Toleranz für Ungerechtigkeit. Das ist für uns Menschen problematisch, da wir nie eine vollkommene Gerechtigkeit erreichen werden – auch mit der höchsten Anstrengung nicht. Gerechtigkeit ist dabei ein Beziehungsbegriff: Ungerechtigkeit wird zur Gottlosigkeit – ein Leben, getrennt von Gott. Mit Gott im rechten Verhältnis zu sein bedeutet dagegen, wirkliche Gerechtigkeit zu erlangen. Diese Gerechtigkeit wird uns geschenkt durch den Glauben an Jesus Christus. Das verspricht uns der Gott, dessen Gerechtigkeit sich darin zeigt, dass er tut, was er sagt – im Gericht und in der Rettung.

Was nun?
Solltest du dich bemühen, dein Leben gerechter zu gestalten? Auf jeden Fall! Aber noch mehr solltest du dich um eine Gerechtigkeit bemühen, die vor Gott gilt! Und dies ist nicht in erster Linie die Verringerung deines ökologischen Fußabdrucks oder dein Einsatz für die Armen und Unterdrückten in der Welt. Es ist die Verbindung mit dem gerechten Gott auf die es ankommt. Und die gibt es nur durch Jesus Christus.