Die Geschichte eines Vereins

Eine Chronik anlässlich des 100-jährigen Bestehens

Über 100 Jahre DCTB (1904 - heute)

"Viele haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind ...".

Mit diesen Worten beginnt der Evangelist und Arzt Lukas seinen Bericht vom Leben und Wirken seines Herrn Jesus Christus. Auch unter uns, den Leuten vom Deutschen Christlichen Techniker-Bund, wirkt der Herr nun schon seit hundert Jahren. Das ist ein guter Grund, auf den hinter uns liegenden Weg zurückzuschauen, auf Menschen, Ereignisse und Entwicklungen. Vieles davon haben drei frühere Jubiläumsschriften festgehalten.

1904 - Der Beginn in Bielefeld

Angefangen aber hat alles im CVJM Bielefeld, wo dem Bauingenieur Hermann Bansmann der Auftrag bewusst wurde, seinen Berufskollegen in den technischen Arbeitsfeldern das Evangelium von Jesus Christus nahezubringen. Mitstreiter fand er in seinen Freunden und Kollegen Johannes Herzog und Karl Scharff. Diese kleine Gruppe begann unter den Studierenden der damaligen höheren technischen Lehranstalten um die Jahrhundertwende mit der Techniker-Missionsarbeit.

Anfangs suchten sie Anschluss an die “Deutsche Christliche Studenten-Vereinigung”, die DCSV. Damit fanden sie allerdings wenig Gegenliebe und erkannten die Notwendigkeit, einen eigenen Zusammenschluss der Christen an technischen Lehranstalten zu gründen. So wurde also am 3. Januar 1904 in Kassel der DCTB mit Sitz in Bielefeld-Bethel offiziell gegründet. Schon ein Jahr später wurde mit der Berufung des Sekretärs Max Rabe der Bundessitz nach Mittweida in Sachsen verlegt. Im Jahre 1908 kehrte mit der Berufung des Sekretärs Karl Lichtenberg die Geschäftsstelle wiederum nach Bielefeld zurück, um dann im Jahre 1909 für lange Zeit ein Zuhause beim CVJM Berlin, Wilhelmstraße 34, zu finden. Anfang 1912 übernahm Ernst Fuchs das Amt des Bundessekretärs und im September 1924 trat Walter Stöcker ihm zur Seite. Ihn haben noch viele der heutigen Bundesfreunde als Verkündiger und väterlichen Freund kennen und schätzen gelernt. In der Chronik von 1929 schreibt er nach seinen ersten Dienstjahren: “So hat sich im Laufe der letzten Jahre eine erfreuliche Zusammenarbeit unseres Bundes mit allen den Anstalten ergeben, unter denen wir neben den Maschinenbau- und Baugewerkschulen, staatliche und private Techniken, Ingenieurschulen und staatliche technische Oberschulen, auch die Wiesen- und Wegebau-, Berg- und Hüttenschulen und ähnliche aufführen dürfen.” Wahrlich, eine bunte Palette war das schon damals.

Gleich die erste Seite dieser Jubiläumsschrift von 1929 zeigt eine Grafik, die wir heute als ein Logo des Bundes bezeichnen würden. Darunter steht der Satz: “Wir sind Gottes Mitarbeiter” (1. Korithner 3, 9). Dieses Wort ist typisch für den Pioniergeist, der diese frühen Jahre des Bundes kennzeichnet. Es ist für uns heute kaum vorstellbar, mit welch hohen Erwartungen der DCTB damals an die technischen Schulen eingeladen wurde. Walter Stöcker berichtet:

Erster DCTB-Sekretär: Ernst Fuchs

“Wir sind Gott überaus dankbar, dass er uns an nun 76 Anstalten weit offene Türen geschenkt hat. Freilich waren die zu überwindenden Schwierigkeiten in den Vorverhandlungen nicht gering.” Aufgrund der Situation an den Schulen in den zwanziger Jahren hielten die Schulleitungen offensichtlich den Besuch des DCTB-Sekretärs für außerordentlich notwendig und wichtig. Stöcker schreibt: “Die Einsicht zu dieser Notwendigkeit mag auch daraus erhellen, dass uns meistens die Aula oder der größte Hörsaal zur Verfügung gestellt wurde. Um allen Studierenden und Schülern den Besuch der Vorträge nahezulegen, fanden diese fast stets während der Unterrichtsstunden statt, die dazu freigegeben wurden. Desgleichen erfolgte die Bekanntmachung durch Anschläge oder Rundsage seitens der Direktion. Dadurch ist in der Regel ein guter Besuch zu verzeichnen gewesen. Bis zu 600 junge Männer haben wir mehrfach zählen können, je nach der Besucherzahl der Schule.” Und das biblische Wort wirkt.

“Hundertfach haben wir es erlebt, dass gemäß der göttlichen Verheißung niemand an seinem verzweifelten Zustand zugrunde gehen muss, sondern aus tiefer Gebundenheit frei und fröhlich werden kann.” In vielen Fällen stützt sich die Besuchsarbeit des Bundes auf gläubige Studierende am Ort: “In den meisten dieser Schulen bestehen kleinere oder größere Ortsgruppen. Ihre Existenz ist durch einen schlichten, eindrucksvollen Aushang den Mitstudierenden zur Kenntnis gebracht, der die Worte trägt: “Wir wollen dem nachfolgen, der gesagt hat: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, Jesus Christus.” Es ist auch angezeigt, wann und wo die wöchentlichen Bibelstunden und andere Veranstaltungen stattfinden.”

Wenn man die Jahrzehnte des DCTB überschaut, entdeckt man, wie in aller Unruhe, ja Hektik der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse der Bund in den handelnden Personen eine erstaunliche Kontinuität bewahrt. Ein Blick in die Liste (Seite 71) der Vorsitzenden des e.V. und der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Reisedienst und Büro zeigt das ganz deutlich. Der angesponnene Faden wird von einer Generation zur anderen weitergegeben. So begleitet zum Beispiel der Vorsitzende Walther Sindram die Arbeit des Bundes von 1912 an durch den ersten Weltkrieg und die zwanziger Jahre hindurch bis zum Zeitpunkt der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933.

DCTB-Sekretär Walter Stöcker

Notgemeinschaft

1. Vorsitzender Walther Sindram

Der Zusammenhalt unter den Bundesmitgliedern und -freunden erweist sich gerade in den zwanziger und dreißiger Jahren als ausgesprochen tragfähig. Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit stürzen viele in schwere Not. Es wird die Idee geboren, gemeinsam Notwendendes zu unternehmen, Arbeit und Verdienstmöglichkeiten zu schaffen durch selbstorganisierte Bauvorhaben. “Brüder in Not” und “Notgemeinschaft” sind die ersten Bezeichnungen für diese Aktivität. Um diesem Vorhaben Halt und Gestalt zu geben, wird 1931 die “Notgemeinschaft christlicher Techniker e.V.” gegründet. Noch im gleichen Jahr erfolgt die Grundsteinlegung für das erste Bauobjekt in Berlin. In der zweiten Chronik (1904 – 1954) berichtet Walther Sindram anschaulich von diesen Aktivitäten: “Da jeder Techniker über ein gewisses handwerkliches Können verfügt, suchten wir Aufträge von der öffentlichen oder privaten Hand und stellten für das jeweilige Projekt geeignete Baukameradschaften zusammen. So hat die NCT Einfamilienhäuser gebaut, ein großes Berliner Hospiz vollkommen technisch modernisiert, die Neubepflanzung einer Baumschule besorgt, im Osten des Vaterlandes eine Flussregulierung durchgeführt, an der holländischen Grenze landwirtschaftlich wertloses Land urbar gemacht und so weiter …”. Als dann 1934 der NS-Arbeitsdienst eingeführt wird, lässt man die NCT allmählich auslaufen.

NCT 1931: Jetzt, Gesellen frisch! Prüft mir das Gemisch!
NCT 1931: Schwindelfreier Klettermaxe
NCT 1931: Eines der ersten Bauwerke

Interessant ist der Blick in die bereits erwähnte zweite Chronik. Gleich auf dem ersten Blatt erscheint wieder das bekannte Logo mit den zwei Männern, die mit eigener Hände Arbeit auf festem Grund das Kreuz aufrichten. Und wieder steht darunter ein Wort aus dem 1. Korintherbrief: “Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus!” (1. Korinther 3,11). Es hat sich also der Blick von den Auftragnehmern zum Auftraggeber gewendet – und das ist bis heute so geblieben. Der zweite 25-Jahreszeitraum ist gekennzeichnet durch Entwicklungen und Umbrüche, die in dieser Form kein Mensch voraussehen konnte. Die braunen Machthaber unterwerfen das veröffentlichte Schrifttum einer Zensur, die nicht nur Streichungen in den Manuskripten vornimmt, sondern auch Auflagen erteilt, die zwingend abgedruckt werden müssen. Das trifft selbstverständlich auch das FUNDAMENT. Aufgrund mancher offensichtlichen Kompromisse gelingt es den Verantwortlichen, die Zeitschrift am Leben zu erhalten und so die Verbindung unter den Bundesfreunden aufrechtzuerhalten.

Mitgliedsausweis 1935

Die NS-Arbeitsfront vermutet hinter dem DCTB eine Art christliche Gewerkschaft und versucht, sich diesen einzuverleiben. Das kann abgewendet werden. Aber im Februar 1941 ist es dann doch so weit, dass die Gestapo kurzerhand die Selbstauflösung des DCTB verfügt. Mit einem Abendmahlsgottesdienst im CVJM Berlin wird die Auflösungsversammlung abgeschlossen; dieser Vorgang hat sich vielen Altbundesfreunden tief und unvergesslich eingeprägt.

1914-1945 - Zwei Weltkriege

Die beiden Weltkriege hinterlassen auch in der DCTB-Arbeit tiefe Spuren; viele Brüder sind gefallen und mancherlei Sachwerte gingen verloren. Bis 1914 zum Beispiel bestehen eigene Techniker-Heime in Bingen, Ilmenau, Mittweida und Strelitz, die dann in der Folgezeit nicht mehr gehalten werden können. Das aber hält die Missionsarbeit an den technischen Schulen nicht auf.

So kann im Jahre 1946 nach langwierigen Verhandlungen mit den Besatzungsmächten im Westen die Arbeit wieder aufgenommen werden. Am 6. Oktober 1946 findet dann die Wiedereröffnungs-Konferenz in Gummersbach im Bergischen Land statt, auf der Karl Windgassen aus Duisburg zum Vorsitzenden gewählt wird. Und ein Jahr später, im Juni 1947, kann wieder die erste “richtige” Hauptkonferenz in Bad Boll gefeiert werden. Unter den notvollen Umständen der damaligen Zeit spricht Licenziat Hans Brandenburg aus Holzminden über das Thema “Die Botschaft des Propheten Jeremia an unsere Zeit”. Das Wort dieses Verkündigers hat sich bei vielen Bundesfreunden tief in die Erinnerung eingegraben. Die Anfahrt mit der Bahn ist zu dieser Zeit ein Abenteuer, weil noch viele Strecken beschädigt sind und die Verbindungen nicht planmäßig funktionieren. Außerdem muss jeder Konferenzteilnehmer anteilig Lebensmittelmarken mitbringen, um die Versorgung sicherzustellen. Aber es geht aufwärts. Schon im folgenden Jahr, im Oktober 1948, kann am gleichen Ort die Hauptkonferenz mit der neuen Währung Deutsche Mark abgewickelt werden. Aber die neuen Münzen beherrschen nicht das Geschehen, sondern die Konferenzgemeinde denkt mit Pfarrer Merkel aus Ulm nach über das Thema “Vom Geheimnis der Gottesherrschaft”; und davon ist bei den dankbaren Teilnehmern eine ganze Menge zu spüren.

1. Vorsitzender Karl Windgassen

Studentenarbeit

Nach wie vor ist die Studenten-Mssionsarbeit an den technischen Schulen die Hauptaufgabe des Bundes; viele der Studierenden sind ehemalige Kriegsteilnehmer und müssen neben dem Studium am Wiederaufbau der Schulgebäude mitwirken.

Auch die organisatorische Arbeit des DCTB muss in diesen Jahren völlig neu geordnet werden, was sich an der Wanderungsbewegung der Geschäftsstelle ablesen lässt: 1946 arbeitet der Reisesekretär Walter Stöcker in seiner Geschäftsstelle in Osterholz-Scharmbeck; zwei Jahre später wird die Geschäftsstelle nach Stuttgart verlegt und findet dann im Jahre 1953 ihr endgültiges Zuhause in Korntal. Von dort gehen bis heute alle Aktivitäten aus und dort werden auch alle frohmachenden und alle bedrängenden Rückmeldungen gesammelt und an die Bundesgemeinschaft weitergegeben. So nähert sich der DCTB seinem fünfzigsten Geburtstag im Jahre 1954. In bewegten Worten schildert der Senior des Bundes, der Vorsitzende der Jahre 1912 – 1933, Walther Sindram aus Berlin, die zurückliegende Zeit unter dem Thema “Vom Werden des Bundes und seiner Frucht”. Er betrachtet die Bundesarbeit unter dem Leitwort “Mission an Technikern durch Techniker”. Und diese Arbeit wird im Wesentlichen durch die hauptberuflichen Reisesekretäre geleistet – kein leichter Auftrag. Walther Sindram charakterisiert ihn so: “Von einem DCTB-Sekretär im Hauptberuf erwartet man, dass er aus der ihm lieb gewordenen Technik ausscheidet, sich eine gewisse theologische Bildung aneignet und dann landauf landab als beauftragter Gottes den Gruppen der Jungtechniker als auch der Altfreunde mit dem Evangelium dient. Wir werden diesen Brüdern nicht gerecht, wenn wir ihren Entschluss zum Berufswechsel mit hohem Idealismus erklären wollen. Menschlich abgeschätzt haben sie von da ab alle Aussicht, im Leben zu kurz zu kommen. Einen solchen Schritt kann nur Jesus selbst rechtfertigen, der seine Jünger und Apostel noch heute wie ehedem mit souveräner Vollmacht in die missionarische Verkündigung ruft.” Walter Stöcker ist es, der zu dieser Zeit im Auftrage des DCTB mit seinem “Schokoladenwägelchen” (ein schokoladenbrauner VW Käfer) unterwegs ist und sich bemüht, durch Vorträge den Studierenden an den Ingenieurschulen das Evangelium nahe zu bringen. Und diese Arbeit trägt Früchte; viele Altfreunde des Bundes können davon Zeugnis ablegen. Die wachsenden Teilnehmerzahlen bei den Hauptkonferenzen sind ein Hinweis darauf.

Bis weit in die sechziger Jahre hinein sind die Menschen mit dem Wiederaufbau, der Schaffung von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Grundlagen beschäftigt. Die Chance zu einer umfassenden geistigen und geistlichen Neuorientierung wird weitgehend vertan. So sehen wir es heute. Das tiefe Erschrecken der ersten Nachkriegszeit weicht schnell einer routinemäßigen fleißigen Betriebsamkeit. In der sogenannten Revolution der 68er wird deutlich, dass die überlieferten Grundlagen und Werte für viele Zeitgenossen ihre Verbindlichkeit verloren haben. Diese Entwicklung hat selbstverständlich auch ihre Auswirkungen auf die Arbeit des DCTB an den technischen Ausbildungsstätten. Die Möglichkeit zu großen Hörsaalvorträgen wird von der Regel zur Ausnahme. Neue Vorgehensweisen müssen entwickelt werden. Die Arbeit konzentriert sich mehr und mehr auf die an den Schulen etablierten Studentenbibelkreise und auf das Gespräch mit dem einzelnen Studenten. Der Büchertisch im Foyer mit Bibeln, evangelistischer Literatur und Büchern zur Lebenshilfe erweist sich zunehmend als das neue, wirksame Instrument. Dies ist eine zeitaufwändige Arbeitsweise, die bald dazu führt, dass mehrere Reisesekretäre parallel an den Schulen unterwegs sind, um möglichst viele Orte in einem Semester bearbeiten zu können. Waren früher die Hauptkonferenzen der große Treffpunkt für alle Generationen während eines Jahres, so wird dort jetzt der Besuch durch Studenten zahlenmäßig immer geringer. Ihre speziellen Fragestellungen werden in Studentenseminaren und regionalen Veranstaltungen aufgenommen. Darüber hinaus bieten Freizeiten mit einem sportlichen Angebot, wie Skifahren, Segeln und Bergwandern, den äußeren Rahmen, um über Fragen nach dem Sinn des Lebens ins Gespräch zu kommen.

Surf & Sail in Ratzeburg, ca. 1992
Studenten-Ski-Freizeit in St. Johann, ca. 1992
Aufstieg zum Ankogel

Diese veränderten Arbeitsweisen stellen auch neuartige Anforderungen an die Reisesekretäre. Im Jahre 1965 scheidet Walter Stöcker aus dem Dienst für den Bund aus. Seine Stelle übernimmt Rolf Bubenzer, dem 1967 Jürgen Brügmann an die Seite tritt. Dieses Zweiergespann bereist nun das Bundesgebiet von Schleswig-Holstein bis nach Bayern.

Die Freunde und Geschwister in der DDR können nach wie vor an den Aktivitäten nicht teilnehmen, sondern sind auf die Zusendung des Innenteils vom FUNDAMENT durch westdeutsche Bundesfreunde angewiesen, um den Kontakt aufrecht zu erhalten. So schreibt einer der ostdeutschen Bundesfreunde zur Hauptkonferenz 1965 einen Brief mit dem Inhalte “Ich grüße euch mit Psalm 18 Vers 30”. Der Psalm wird nachgeschlagen, dort steht: “Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen!” Gerade dieser Gruß wird mir unvergesslich bleiben.

Hauptkonferenz

Ja, was wäre der Techniker-Bund ohne seine Hauptkonferenzen. So ist mir ein Bild in Erinnerung geblieben, das uns Professor Rohrbach während eines Vortrags vor die Augen malt. Er spricht davon, wie die diesseitige und jenseitige Welt in gleicher Weise Gottes Schöpfung sind und ineinander greifen. Sie sind durch einen Vorhang getrennt, den Gott nur für einen kurzen Augenblick einmal einen Spalt breit öffnet und sofort wieder schließt. “Und das kann auf einer DCTB-Hauptkonferenz geschehen”.

Da die Hauptkonferenzen zahlenmäßig immer deutlicher an ihre Grenzen kommen, werden die Konferenzen auf der Bezirksebene immer wichtiger. Die “vielgestaltige Kleinarbeit” (O-Ton Rolf Bubenzer) erfordert einen immer höheren personellen Aufwand, der von Korntal her allein nicht mehr zu leisten ist.

Das Team

"Ehrenamtliche müssen ran"

…lautet die Devise einer Initivatigruppe um Gottfried Meskemper, den späteren langjährigen Bundesvorsitzenden. Junge DCTB-Freunde werden gebeten, sich in die Aufgaben einspannen zu lassen und bilden eine Mannschaft – später TEAM genannt -, die bereit ist, einen großen Teil der Verantwortung für Tagungen und Konferenzen zu übernehmen. Von anfänglich zehn bis zwölf Personen wächst diese Gruppe zu einer Stärke von dauerhaft etwa siebzig Personen an. Auf diese Truppe ist Verlass. Sie ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und hat sich über all die Jahre hin gut bewährt.

Zu den etablierten Arbeitsfeldern kommen auch immer wieder neue hinzu; wer zum Beispiel während seiner Studienzeit ein intensives Gebetsleben mit Studienkollegen kennen gelernt hat, möchte dies auch aufrecht erhalten. Dies führt in den siebziger Jahren zur Bildung der ersten Betriebsgebetskreise, die Dr. Hartmann Bader als Reisesekretär von Korntal aus betreut. Eine kleine Handreichung “Know how – Betriebsgebetskreis” unterstützt die Initiativen in den einzelnen Unternehmungen und bildet eine Hilfe zur Vernetzung der Kreise.

Team-Tagung Kassel, 2004: H. Mühlich, S. u.D. Hollatz, D. Affeld
Team-Tagung
Team-Tagung

Messen

Stand auf der Electronica in München, ca. 1982

Auch auf den großen technischen Messen unseres Landes ist mittlerweile der DCTB vertreten. Wer erinnert sich nicht gern an die Kampferschiffchen, die auf dem Messestand in Hannover die Blicke der Besucher auf sich zogen? Auch auf der electronica in München, auf der Didacta und vor allem auch regelmäßig auf dem Geodätentag ist der Messestand mit dem DCTB-Logo zu finden und mancher Besucher erscheint Jahr für Jahr, um seiner Freude Ausdruck zu geben, dass das Evangelium auch im Arbeitsfeld der Techniker präsent ist und ausgebreitet wird. Und wie oft hat nicht gerade in einer Standmannschaft unser himmlischer Vater eine herzlich brüderliche Gemeinschaft gestiftet. Und davon spürt auch der Besucher etwas, der als Fremder auf den DCTB-Stand kommt und sich auf ein Gespräch über den Glauben einlässt.

Hannover-Messe, ca. 1982
Stand auf der Electronica, 1998
Rail'tec in Dortmund

Mit dem Arbeitsfeld Messe rücken auch die christlichen Werke ins Blickfeld, die häufig mit uns gemeinsam die Aufgaben wahrnehmen. Da wäre beispielsweise zu denken an die Christliche Vereinigung Deutscher Eisenbahner, die Evangelische Lehrer- und Erziehergemeinschaft, die Studiengemeinschaft Wort und Wissen, die Christen in der Wirtschaft, das Weiße Kreuz und manche andere. Das Programm des Festtages zum 75jährigen Bestehen des DCTB am 22.4.1979 in Siegen-Weidenau spiegelt etwas wider von der vielfältigen Verflechtung unserer Arbeit mit gleichgerichteten Bestrebungen.

Wenn ein Mensch zum lebendigen Glauben an Jesus Christus, den Weg, die Wahrheit und das Leben, kommt, so ist das Gottes Werk. Aber der Herr hat Menschen als Werkzeuge gebraucht, zum Beispiel als hauptberufliche und als ehrenamtliche Mitarbeiter des Techniker-Bundes. Ganz gewiss hat jeder von uns sofort ein Gesicht – oder auch mehrere – vor Augen. Schauen Sie mal in die lange Liste der vollzeitlichen Mitarbeiter! Sie werden manchen Namen entdecken, an den Sie sich dankbar erinnern. Mir jedenfalls geht es so und den Segenszufluss, den Gott meiner Familie und mir auf diesem Wege geschenkt hat, kann ich kaum überbewerten. So werden auch Sie sich gewiss an manche Vorträge und biblischen Auslegungen erinnern, die Ihnen unvergessliche Eindrücke vermittelt haben. So werden sich auch viele Geschwister an den Festtag zum 75jährigen Bestehen des DCTB erinnern mit dem eindrücklichen Vortrag des Chemikers Dr. Siegfried Buchholz zum Thema “Die Aufgabe des Christen in der Wirtschaft von heute”. Der Referent zieht manche erkennbaren Linien aus der Vergangenheit über den aktuellen Tagesstand hinaus in die Zukunft; und darin können wir uns heute wiedererkennen. So ist es immer wieder unsere Aufgabe, das Geschehen unserer Tage an Gottes Wort zu messen und unser eigenes Tun und Denken an diesen Maßstäben zu justieren.

“Die derzeitige wirtschaftliche Lage legt es nahe, an eine Wiederbelebung der Notgemeinschaft im DCTB zu denken,” so formuliert ein Bundesfreund seine aktuelle Sicht der Ereignisse im Januar 1983. Heute lächeln wir vielleicht über eine solche Bemerkung, doch andererseits wird daran erkennbar, wie lebendig die Geschichte des Bundes bei vielen Freunden und Mitgliedern ist. Auch unsere aktuelle Lage im Jahre 2004 könnte eine solche Vorstellung nahelegen.

Auch die Frage nach DCTB-eigenen Immobilien stellt sich immer wieder mal; schon vor dem ersten Weltkrieg hatte, wie erwähnt, der DCTB vier eigene Häuser als Technikerheime, die aber doch nicht auf Dauer gehalten werden konnten. Im Jahre 1971 ergibt sich dann die Möglichkeit, das Haus der Wycliff-Bibelübersetzer in Holzhausen Kreis Siegen zu übernehmen; ein durchaus reizvoller Gedanke, der aber schnell verworfen wird, um die Zentrale in Korntal nicht mit zusätzlicher Verwaltungsarbeit zu belasten. Anders sieht es allerdings dann aus, wenn es um die Wohnungsversorgung der Mitarbeiter in Korntal geht; so wird erstmals im Jahre 1992 eine Altbauwohnung gekauft und für diesen Zweck renoviert.

Osterweiterung

Nach dem Fall der innerdeutschen Grenze stellt sich die Frage im Jahre 1995 abermals, denn die Entfernungen von Korntal in die entlegeneren Bereiche der neuen Bundesländer sind doch bedenkenswert. Man könnte zwar Reisekilometer einsparen, müsste aber andererseits die Mitarbeitermannschaft aufteilen. Das gemeinsame Nachdenken und Planen und Beten im Mitarbeiterkreis wird dann doch für so wichtig erachtet, dass die Etablierung eines Standortes Ost unterbleibt. Dankbar andererseits greift der Techniker-Bund zu, als ihm im Jahre 2000 auf Grund einer Erbschaft ein kleines Wohnhaus zufällt. Nach entsprechenden Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten, zum großen Teil in Eigenleistung von Bundesfreunden, steht nun eine geräumige Wohnung für eine Mitarbeiterfamilie zur Verfügung.

Süddeutsche Tagung Michelsberg, 1993
Bayerisch-Fraenkische Tagungen in Sulzbürg, 1991
Hauptkonferenz in Hattingen, 2000
Hauptkonfernz in Dassel, 2003: Alexander Hellmich

Schon in den siebziger Jahren rücken verstärkt die Familien in das Blickfeld der Bundesarbeit. Gleichzeitig bekommen auf den Konferenzen neben den Referaten die seelsorgerlichen Elemente ein stärkeres Gewicht; Lebenshilfe für Heranwachsende wird als wichtige Aufgabe erkannt, so dass auch die Themen Sexualität, Drogenkonsum, Okkultismus und Ideologie beispielsweise ihren Platz bekommen. Auch die Bezirkskonferenzen kommen den Familien im buchstäblichen Sinne entgegen. Da die Eltern durch ihre Kinder von vornherein wirtschaftlich belastet sind, wird sehr bald die Kinderarbeit verstärkt und durch den “Kinderkorb” finanziell gefördert. Auf diese Weise sind über die Jahre hin unter den Kindern und Jugendlichen viele Freundschaften gewachsen. Es hat sich so etwas wie ein DCTB-Familiengefühl entwickelt. Wichtig ist es nur, darauf zu achten, dass Neue sich jederzeit willkommen fühlen können. Mitt-lerweile sind aber die Studenten auf den Konferenzen fast zu Exoten geworden. Diese Entwicklung hat viele Überlegungen ausgelöst, aber noch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Die Studentenrüstzeiten auf regionaler Ebene füllen diese Lücken teilweise, und es zeigt sich auch, dass die Studenten später als junge Familienväter vielfach auf den Konferenzen wieder auftauchen.

Computer

Ein eigenes kleines Kapitel ist die Entwicklung der Bürotechnik in der Geschäftsstelle. Im Jahre 1982 geht es noch um die grundsätzliche Entscheidung: Bleiben wir bei der Schreibmaschine oder wechseln wir zum Computer? Eine gewisse Skepsis dem Alleskönner gegenüber ist durchaus spürbar. Andererseits treten immer wieder Engpässe auf, so dass Privatschreibmaschinen eingesetzt werden müssen – und ähnlich geschieht es heute mit den privaten Pkw. Vier Jahre später wird dann eine Schreibmaschine mit Display für den Arbeitsplatz des Geschäftsführers Reinhold Wennagel angeschafft, und bald darauf hat der PC auch in Korntal den Durchbruch geschafft. Heute ist die Bewältigung aller Arbeit ohne dieses Hilfsmittel gar nicht mehr vorstellbar.

Die Hauptadressaten der Bundesarbeit sind nach wie vor die Fachhochschul-Studenten. Um sie gezielt auch als Einzelne erreichen zu können, werden spezielle Medien entwickelt, die dann am Büchertisch kostenfrei weitergegeben werden. Der “Kleine Studienhelfer” hat sich seit vielen Jahren bewährt – eine vielfältige Sammlung von technischen Arbeitshilfen, gespickt mit biblischen Anstößen für ein persönliches Glaubensleben. Dazu gesellt sich für einige Jahre der sogenannte “fh-Student”, ein Heft, das jeweils ein spezielles Thema aus dem Bereich Glauben und Leben aufgreift und vertieft; diese Schriftenserie hat sich dagegen nicht auf Dauer durchsetzen können.

Die Ausweitung der Bundesarbeit auf die neuen Bundesländer gestaltet sich etwas schwierig, wie denn ja auch die Schaffung der blühenden Landschaften nicht in der vorgesehenen Art und Weise und der geplanten Zeit vonstatten gehen kann. So gelingt es 1991 zum ersten Mal, eine Konferenz auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu etablieren.

Sie ist so angelegt, dass Teilnehmer aus beiden Teilen des Bundesgebietes anreisen können; aber die Hoffnungen erfüllen sich nicht ganz. Auch die Beteiligung der dortigen Geschwister an den Aktivitäten gelingt nur zum Teil. Manche von ihnen sind im fortgeschrittenen Lebensalter, und eine nachwachsende jüngere Generation fehlt noch. Inzwischen gibt es Kontaktleute und kleine Bibelgruppen an einigen Hochschulen und auch dauerhafte Kontakte zu Absolventen. Auch die Beteiligung von ostdeutschen Freunden an der Arbeit der Bundesleitung ist noch nicht auf Dauer gesichert; die Menschen sind offensichtlich noch sehr mit der Neuorientierung und dem Wiederaufbau beschäftigt.

Allerdings kennen wir das auch aus den westlichen Bundesländern recht gut, dass es nicht immer gelingt, die Zusammensetzung der Bundesleitung auf Dauer regional gleichmäßig über das Bundesgebiet zu verteilen und gleichzeitig eine durchgehende Altersschichtung zu erreichen. Immer wieder verschieben sich einmal die Gewichte vom Norden in den Süden und umgekehrt. Andererseits hat der Herr zu gegebener Zeit Brüder willig gemacht, sich in diese Arbeit rufen zu lassen.

Immer wieder einmal treten neue Personengruppen ins Blickfeld der Mitarbeiter. Das sind seit einigen Jahren die sogenannten Jungsenioren, das heißt Bundesfreunde, die aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, aber noch über ein hohes Maß an Vitalität und Schaffenskraft verfügen. Es ist noch nicht in befriedigendem Maße gelungen, diesen Personenkreis in die aktive Arbeit einzubinden.

Jugend im DCTB

Eine weitere Zielgruppe sind die Heranwachsenden, die von der Jugendarbeit auf den Konferenzen nicht mehr erfasst werden, aber sich auch noch nicht in die Gruppe ihrer Eltern integrieren lassen. Für sie ist die Jahreswechselfreizeit gedacht, jeweils eine Kurzreise in eine europäische Metropole mit attraktivem Besichtigungs- und Erlebnisprogramm, gepaart mit intensiver Arbeit an biblischen Texten. Ein durchweg positives Echo bestätigt diese Konzeption.

Hauptkonferenz in Mauloff, 1995

Oft hat sich die Bundesleitung darüber Gedanken gemacht, auf welche Weise der Bekanntheitsgrad des DCTB gesteigert werden könnte, speziell auch in uns nahestehenden Gemeinden, um angehende Fachhochschul-Studenten auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen, damit sie gar nicht erst auf Tauchstation gehen, sondern sich frühzeitig, am besten von Anfang an, ihren ungläubigen Mitstudenten zuwenden. Die Lösung bietet sich an in Vortragsabenden, zu denen die vollzeitlichen Mitarbeiter von Bundesfreunden in ihre Gemeinden eingeladen werden. Bei dieser Gelegenheit besteht dann meistens auch die Möglichkeit, den DCTB und seine Arbeit an den Fachhochschulen vorzustellen. Dieser Arbeitszweig wächst ständig, weil die angebotenen Themen in den einladenden Gemeinden bisher nicht ausreichend bearbeitet worden sind.

Haben Sie sich auch schon einmal Gedanken gemacht über den Namen “Deutscher Christlicher Techniker-Bund”? Immer wieder einmal taucht die Frage auf: Ist der Name noch zeitgemäß? Sagt er deutlich genug aus, was wir wollen? Regt er zur Nachfrage an? Zur Zeit wird diese “Frage” wieder einmal neu bedacht; aber soviel steht fest: Unabhängig von dem, was noch kommt, das Leitwort des DCTB gilt:

"Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus"

Fortsetzung der Chronik, April 2020 von Reinhold Wennagel:

Das große Jubiläum

Der Übergang ins neue Jahrtausend wurde mit Spannung erwartet. Nicht nur Emotionen, sondern auch handfeste Befürchtungen im Blick auf die Datumsumstellung in allen Computern weltweit standen im Raum. Auch der DCTB hatte sich mit Hilfe von EDV-Fachleuten gut vorbereitet – und alles ging gut.

Sich verwaltungstechnisch konkret auf die Zukunft auszurichten und zugleich Fakten und Daten aus der Vergangenheit zu sammeln, das waren Aufgaben, die – neben dem Normalbetrieb – im Blick auf das im Jahr 2004 anstehende Jubiläum zu bewältigen galt.

Das meiste wurde in der Geschäftsstelle angestoßen, damit mit Hilfe von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern eine würdige Jubiläumsfeier stattfinden konnte. Dass diese im Rahmen der jährlichen Hauptkonferenz über Pfingsten ihren Platz haben sollte, war bald klar. Doch weil das „Christliche Gästezentrum Westerwald“ in Rehe keinen angemessen großen Saal hatte, wurde für den Pfingstsonntag im nahen Herborn die geräumige Konferenzhalle vom Evang. Gemeinschaftsverband Herborn gemietet. Dort fanden, zusammen mit den Konferenz-Dauerteilnehmern, fast 500 Jubiläumsgäste reichlich Platz. Besonders zu erwähnen ist hier die Leistung von Heimleiter Gerhard Frey, der mit sämtlichen Gästehausmitarbeitern von Rehe aus für eine vorzügliche, reibungslose Verpflegung gesorgt hat. Der Festvortrag von Prof. Dr. Werner Gitt zu einem DCTB-typischen Thema „Die Bibel auf dem Prüfstand des 21. Jahrhunderts“ war dem seit Gründung unveränderten Anliegen des Vereins angemessen: Begründet an Jesus glauben, um Antwort geben zu können denen, die fragend sind.

Die Geburtstagsfeier am Nachmittag verging nur allzu schnell. Geistlich-originelle Grußworte von Vertretern befreundeter Werke, Musikbeiträge von Chören, vorwiegend bestehend aus DCTB-Freunden, sowie Quiz und Sketch zu Geschichte und Gegenwart des Vereins folgten dem Motto des Nachmittags: „Gott sei Dank für 100 Jahre DCTB“.  

Zugleich war ausreichend Zeit zum Studium einer 20 m langen Zeitleiste, die das Weltgeschehen und parallel dazu die DCTB-Geschichte zeigte, sowie zu Gesprächen untereinander. „Geh‘ unter der Gnade“ war nicht nur ein Segenszuspruch für den DCTB e. V. insgesamt vom 1. Vorsitzenden Herbert Dillig vom Pult aus, sondern ein vielgebrauchtes Abschiedswort, sowohl für die Tagesgäste als auch für die Konferenzteilnehmer, die wieder nach Rehe zurückfuhren.

Konstantes biblisches Motto

Auch 2020, gut 20 Jahre nach den ersten Diskussionen um einen zeitgemäßen Eigennamen, ist noch keine brauchbare Alternative in Sicht. Viele christliche Werke haben inzwischen neue, ganz andere Bezeichnungen gewählt, ob immer zum Besseren? Aus diesem Grund wurde dem Kürzel DCTB sein unveränderter Auftrag und seine satzungsgemäße Bestimmung durch den Zusatz „Christsein in Studium und Beruf“ ergänzt. Der Untertitel erklärt sozusagen, was der Bund will und vertritt: Zum Glauben an Jesus motivieren und im Glauben unterstützen. Die Grundlage bleibt dabei das Motto: 1.Korinter 3,11: „Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“.

hochschul.net

Studenten, seit 1904 unsere ureigene Zielgruppe, in den DCTB zu integrieren oder besser ein „Subunternehmen“ zu installieren, das war seit langem die Frage. Die DCTB-Hochschulmission ist laut Satzung auf Studierende aus den sog. MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ausgerichtet. Aufgrund der längst veränderten Hochschulsituation mit völlig unterschiedlichen Fachbereichen auf einem Campus, ist das heute so nicht mehr konsequent realisierbar. Insofern wurde 2011 aus der DCTB-Studentenarbeit vorwiegend für Techniker, das weniger spezifische sog. „hochschul.net“. Vernetzung heißt heute in vielen Bereichen: Gleichgesinnte, Einzelne und Gruppen sollen in miteinander Verbindung gebracht werden, um voneinander zu profitieren. Das gilt auch für „hochschul.net“, zugleich aber soll die Notwendigkeit signalisiert werden, dass die Glaubens-Verbindung von vielen Einzelnen zu Jesus Christus auf- und ausgebaut wird.

Das Fundament und die Neuen Medien

Als Bindeglied zwischen den DCTB-Freunden hat die Zeitschrift DAS FUNDAMENT nach wie vor die Funktion der Information über das Vereinsgeschehen. Die jährlich sechs Ausgaben wurden 2015 auf vier reduziert und durch den unregelmäßig erscheinenden Rundbrief „fundiert informiert“ mit aktuellen, mehr internen Meldungen, ergänzt. Zusätzlich finden sich die meisten Informationen auch im Internet unter www.dctb.de: Werbung für Veranstaltungen, schriftliche Artikel, Vorträge im mp3-Format zum Hören sowie jederzeit abrufbare Videoaufnahmen oder sogar livestream-Angebote.

Als 2004 in Herborn während der Feier DCTB100 ein Sketch der hauptamtlichen Mitarbeiter die „Studentenarbeit 2020“ karikierte, war diese Arbeitsweise bereits angedeutet.

Im Rahmen der weltweiten Kontakt-Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie 2020 wurden Bibelstudien mit Hochschulgruppen und Einzelnen per Videokonferenzen durchgeführt. Der Erfolg war durchaus ermutigend.

Die Geschäftsstelle in Korntal die Hauptamtlichen

„Korntal“ ist für viele ältere DCTB-Freunde ein Kurzbegriff für die Geschäftsstelle und die komplette Mitarbeiterschaft. Von hier gingen nicht nur manche Impulse und sämtliche Postsendungen aus, sondern auch die Dienstreisen. Dass inzwischen auch Mitarbeiter an anderen Standorten in Deutschland leben und von dort aus ebenso „ambulant“ arbeiten, ist auf die ganze DCTB-Geschichte gesehen ein Novum. Ergänzung und Austausch sind für ein kleines, schlagkräftiges Team unerlässlich. Doch verschiedene Faktoren machten eine diesbezügliche Änderung notwendig und möglich. Der Zusammenhalt, das Zusammenspiel des Teams ist durch die Möglichkeit technischer Kommunikation inzwischen eher gegeben als das vor Jahrzehnten noch der Fall war.   

Neue Ideen

Im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit auf DCTB-Tagungen kam bei Alexander Hellmich, dem verantwortlichen Mitarbeiter, der durchaus DCTB-typische Gedanke auf, biblische Wahrheiten und Technik zu verbinden. Dabei stand der bekannte Metallbaukasten von Märklin bei Entwurf und Herstellung des sog. „XXL-Metallbaukastens“, etwas später „Mebau.tech“ genannt, Pate. Nach Herzenslust konnten Jungens wie Mädchen konstruieren, sodass bald auch Väter davon angezogen wurden. Was lag näher, als dieses Projekt auf eine breitere Basis zu stellen und Gemeinden bei Kinderbibelwochen oder missionarischen Vater-Kind-Tagen professionell zu unterstützen? Ein Angebot für Gemeinden und christliche Gruppen – ein neuer Arbeitszweig – entstand, wodurch der DCTB insgesamt vermehrt bekannt wurde.

Damit durch „Mebau.tech“ möglichst viele Kinder von Jesus hören können, kann der Metallbaukasten seit 2018 auch ausgeliehen werden. Ein spezieller Seminartag, an dem sich Jüngere und Ältere ehrenamtliche Mitarbeiter haben schulen lassen, diente dazu, einen Einsatz im Auftrag des DCTB eigenverantwortlich durchzuführen.

Zwei andere Projekte aus derselben Ideenquelle sollen noch erwähnt werden: „THW“ und „Repair-Mobil“. Lasst uns „um Gottes Willen“ etwas für andere tun, war die Meinung von Jugendlichen auf unseren Tagungen und Freizeiten. So entstand 2010 die Aktion „THW“ (= Technikerbund hilft weiter), wobei an verlängerten Wochenenden hilfsbedürftige Menschen und kleine Gemeinden durch das THW mit praktischen Arbeiten unterstützt wurden. Gemeinsam arbeiten macht Freude, zumal ausreichend Zeit für Gemeinschaft und Gottes Wort eingeplant sein war.

Das Projekt „Repair-Mobil“ (erstmals in 2019) verfolgt ebenso den Gedanken der praktischen Hilfe für andere. DCTB-Freunde, Ruheständler mit fachlicher Kompetenz und handwerklichem Geschick, können sinnvolle Reparaturen bei defekten Kleingeräten oft mit wenig Aufwand vornehmen und große Freude und Dank auslösen. Da der Bedarf durchaus, wie alles beim DCTB, überregional ist, sind Mobilität der Fachleute und geeignete Räumlichkeiten erforderlich. Am besten sind von daher solche Aktionen in Verbindung mit Gemeinden, die dasselbe Anliegen haben, abgeleitet von dem Bibelwort: „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes“ (1.Petrus 4,10).

Damit sind vielleicht auch schon einige, der innerhalb des DCTB alle paar Jahre intensiv diskutierten Fragen beantwortet. „Was wollen wir? Wie? Womit? Wozu? Teilweise wurden Moderatoren und externe Fachleute dazu eingeladen. Grundsätzlich blieb es dabei: Mit Gottes Hilfe Gottes Spezialauftrag ausführen, durch Wort und Tat Studierenden und Berufskollegen vermitteln, was Gott will, nämlich „dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1Tim 2,4). Die gute Nachricht von Jesus Christus gilt es weiterzusagen, „welcher um unserer Sünde willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt ist“ (Röm 4,25).